Aufgrund der steigenden Strompreise suchen viele Verbraucher nach Möglichkeiten, ihre Stromkosten zu senken. Gleichzeitig spielt Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle, denn Strom soll die vorhandenen Ressourcen schonen und daher aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Dynamische Stromtarife bieten hierfür eine innovative Lösung. Der Preis dieser Tarife passt sich den Marktbedingungen an, sodass Verbraucher durch flexibles Verhalten eine Menge sparen können. Gleichzeitig nutzt es auch der Umwelt, wenn der Strom dann verbraucht wird, wenn er ohnehin gerade im Überschuss vorhanden ist. Aber wie ist es möglich, den eigenen Verbrauch so zu steuern, dass ein dynamischer Tarif optimal genutzt werden kann? Dieser Artikel zeigt, dass es mehr Möglichkeiten zur flexiblen Nutzung gibt, als man vielleicht zunächst annimmt.
Dynamische Tarife tragen zur optimalen Nutzung der erneuerbaren Energien bei
Strom aus Wind und Sonne hat es an sich, dass er je nach Wetterlage in unterschiedlichem Ausmaß verfügbar ist. Dementsprechend ist es eigentlich logisch, dass dieser Strom an den Strombörsen weit mehr kostet, wenn die Sonne nicht scheint und es windstill ist. Bei flexiblen Tarifen werden diese Preisunterschiede an die Verbraucher weitergegeben. Wer beispielsweise Ökostrom aus Windkraft mit dynamischem Stromtarif nutzt, profitiert in stürmischen Zeiten von niedrigen Preisen.
Durch die Preisunterschiede werden die Verbraucher dazu angeregt, stromintensive Tätigkeiten gezielt zu Zeiten zu planen, zu denen viel Strom produziert wird. Dadurch wird nicht nur der Geldbeutel geschont, sondern auch die Kraft der Natur deutlich besser genutzt und fossile Energiequellen müssen weniger beansprucht werden.
Strategien zur effektiven Nutzung von Ökostrom
Um Ökostrom zeitlich angepasst zu nutzen und maximal von dynamischen Stromtarifen zu profitieren, bedarf es einer cleveren Planung. Unter Umständen ist es sinnvoll, bestimmte Routinen abzuändern, damit der Betrieb energieintensiver Geräte zu besonders günstigen Zeiten erfolgen kann. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die eigene Energienutzung so zu gestalten, dass gut auf den schwankenden Preis reagiert werden kann. Einige gute Strategien zur effektiven Stromnutzung werden in den folgenden Abschnitten vorgestellt.
Energieintensive Aufgaben sinnvoll planen
Wer maximal vom dynamischen Stromtarif profitieren möchte, muss wissen, welche der im eigenen Haushalt anfallenden Aufgaben besonders viel Energie verbrauchen. Dies sind unter anderem die folgenden Tätigkeiten:
● Wäsche waschen
● Wäschetrockner benutzen
● Elektrofahrzeug aufladen
● Geschirrspüler benutzen
● Heizlüfter verwenden
Indem diese Dinge gezielt auf Zeiten mit niedrigem Strompreis verschoben werden, lässt sich viel Geld sparen. Insbesondere die Aktivitäten, die regelmäßig erforderlich sind, aber nicht zu einem festen Zeitpunkt durchgeführt werden müssen, bieten großes Sparpotential. Wer beispielsweise mit dem Anstellen der Waschmaschine nicht bis zum Abend wartet, sondern dies sofort bei Sonnenschein erledigt, kommt nicht in die Verlegenheit, zu einer Zeit mit hohem Strompreis waschen zu müssen.
Zeitgesteuerte Geräte verwenden
Viele Waschmaschinen, Geschirrspüler und andere Haushaltsgeräte verfügen mittlerweile über einen integrierten Timer, der es ermöglicht, dass sie den Betrieb erst zu einem vorher festgelegten
Wunschzeitpunkt starten. Ist kein solcher Timer vorhanden, kann dieser in einigen Fällen nachgerüstet oder einfach über die Steckdose zwischengeschaltet werden.
Durch die Zeitsteuerung ist dafür gesorgt, dass die Nutzer dynamischer Stromtarife nicht ständig daran denken müssen, die Geräte zum richtigen Zeitpunkt zu starten. Außerdem können diese auch dann betrieben werden, wenn die Bewohner außer Haus sind. So kann beispielsweise das Geschirr morgens nach dem Frühstück in die Spülmaschine gestellt und der Timer so eingestellt werden, dass der Spülvorgang erst beginnt, wenn alle längst auf der Arbeit sind.
Den Verbrauch durch Smart-Home-Technologie optimieren
Sogenannte Smart Homes sind zunehmend gefragt, da sie viel Komfort bieten und den Alltag deutlich vereinfachen können. Auch beim Stromsparen haben sich smarte Technologien als äußerst nützlich erwiesen. Vernetzte Geräte können eigenständig auf günstige Tarife reagieren und so die energieintensiven Aufgaben automatisch dann durchführen, wenn der Strom wenig kostet.
Selbst wenn einmal vergessen wurde, ein Gerät zu aktivieren oder einzustellen, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt den Betrieb aufnehmen soll, kann die Steuerung nachträglich per App erfolgen. So ist die Kontrolle der Haushaltsgeräte selbst dann möglich, wenn sich die Hausbewohner gerade nicht daheim befinden.
Das Smart Home kann außerdem auf Wunsch eine genaue Übersicht des Energieverbrauchs zu bestimmten Zeiten erstellen, was eine weitere Optimierung möglich macht.
Den Strompreis für die kommenden Stunden im Voraus erfahren
Auch wer einen dynamischen Stromtarif nutzt, muss nicht ständig aus dem Fenster schauen, ob die Sonne scheint oder der Wind weht. Einige Stromanbieter stellen die Preise für die kommenden 24 Stunden frühzeitig bereit, was problemlos eine gezielte Planung energieintensiver Aufgaben ermöglicht. So belastet die flexible Nutzung von stromintensiven Geräten den Alltagsablauf nicht, sondern es muss lediglich im Vorfeld der optimale Zeitpunkt für den Betrieb der Geräte ausgewählt werden.
In manchen Haushalten mit dynamischem Strompreis hat es sich als Routine etabliert, dass direkt morgens ein Blick auf die aktuellen Preise des Tages geworfen wird. Anhand dieser Preise können dann alle wichtigen Tätigkeiten geplant werden.
Insbesondere in Kombination mit einem Elektrofahrzeug lässt sich viel Geld sparen
Elektrofahrzeuge sind ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emission und tragen zur Verbesserung der Luftqualität und zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bei. Immer mehr Menschen legen sich aufgrund der Umweltvorteile gegenüber Verbrennern ein Elektroauto zu.
Besonders vorteilhaft wird das Elektroauto, wenn es mit einem dynamischen Stromtarif kombiniert wird. Eine sogenannte Wallbox ermöglicht es, das Auto direkt zuhause aufzuladen. Wer beim Aufladen stets den günstigsten Tarif nutzen möchte, kann die Wallbox so programmieren, dass sie das Laden zur optimalen Zeit startet. Moderne Mobilität wird auf diese Weise noch günstiger.
Dunkelflauten als Herausforderung bei dynamischen Strompreisen
Eine sogenannte Dunkelflaute tritt auf, wenn über einen unüblich langen Zeitraum kaum Wind weht und die Sonne nicht ausreichend scheint, um den Energiebedarf zu decken. In solchen Phasen können die Energiepreise kurzfristig deutlich ansteigen, da die Nachfrage hoch und die Verfügbarkeit gering ist. Dies beeinflusst natürlich insbesondere dynamische Tarife, allerdings ist keine Dunkelflaute dauerhaft. Es kann somit bei einem dynamischen Tarif passieren, dass vorübergehend mehr als bei einem normalen Tarif gezahlt werden muss. Eine intelligente Verbrauchsstrategie gleicht die dadurch entstehenden Kosten aber nicht nur aus, sondern führt langfristig zu erheblichen Einsparungen. Trotz der Gefahr phasenweise höherer Preise sind dynamische Tarife daher äußerst vorteilhaft für Verbraucher, die bewusst von niedrigen Preisen in Zeiten profitieren möchten, in denen erneuerbare Energien im Überschuss verfügbar sind.