Die Geschichte der Spielkarten

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Haben Sie sich schon einmal gefragt, woher die Spielkarten kommen, die wir heute wie selbstverständlich am Tisch im Casino oder zu Hause bei einer Partie Poker, Skat oder Doppelkopf mit Freunden in die Hand nehmen? Wie sind sie eigentlich entstanden und wer kam auf die Idee, mit Hilfe dieser Karten Spiele zu entwickeln?

Die Geschichte der Spielkarten ist lang und geht angeblich bereits bis in die Zeit vor Christus zurück. Über 2.000 Jahre ist es also bereits her, seit in China die Idee der Spielkarten entstand. Es gibt somit auf jeden Fall eine Menge über dieses spannende Thema zu erzählen.

Spielkarten im Casino

Die meisten von uns denken bei Spielkarten wohl zuallererst an die Karten, die man im Casino vielerorts zu sehen bekommt. Egal, ob Sie mit einem 10 Euro Bonus ohne Einzahlung Casino Games entdecken oder bereits seit geraumer Zeit als Profi im virtuellen Glücksspiel unterwegs sind – um Games mit Spielkarten kommt man bei einem Besuch im Casino kaum herum. Sogar Automatenspiele basieren teilweise auf Spielkarten, die bekanntesten unter ihnen sind dabei wohl die Video Slots.

Bereits in den ersten Casinos vor hunderten Jahren wurden Spielkarten verwendet, auch wenn sie natürlich noch etwas anders aussahen als die gewohnten Kartendecks, auf denen die meisten heutigen Spiele basieren:

  • Beim Blackjack wird ein Kartendeck aus 52 amerikanischen Karten verwendet.
  • Baccarat wird mit ganzen sechs Kartendecks des französischen Blattes gespielt – insgesamt 312 Karten sind im Spiel (6 x 52).
  • Poker wird in ebenfalls mit klassischen 52-Blatt-Kartendecks gespielt, je nach Pokervariante kann sich die Anzahl der Kartendecks allerdings unterscheiden.

Einige Hintergründe dazu, wie wir an die typischen Decks mit 52 Karten gekommen sind, wollen wir uns nun ansehen.

Die ersten Spielkarten in Europa

Italien ist die Nation Europas, in der wir die ersten Aufzeichnungen über Spielkarten finden. Bereits um das Jahr 1370 treten erste Referenzen zu ihnen auf. Von den glatten, bedruckten Spielkarten der heutigen Zeit waren sie allerdings noch weit entfernt. Es handelte sich dabei um etwas größere handbemalte Karten, deren Decks aus wesentlich weniger Spielkarten bestanden.

Ob die Italiener die Spielkarten selbst erfunden haben, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Vielmehr wird jedoch vermutet, dass sie aus dem Orient nach Europa gebracht wurden und dass die Europäer, die von der Idee mehr als begeistert waren, nicht lange gewartet haben, ihre eigenen Kreationen zu entwerfen. Wenig begeistert waren davon allerdings die Kirchen. Sie sahen Spielkarten und das Glücksspiel generell als Werkzeug des Teufels und versuchten, die Ausbreitung mit Verboten zu verhindern – mit sehr mäßigem Erfolg, wie unsere heutige große Vielfalt an Glücks- und Casinospielen eindeutig zeigt.

Verbot von Spielkarten

Wie bereits erwähnt, wurde das Glücksspiel und somit natürlich auch das Spielen mit Karten zu Beginn alles andere als wohlwollend betrachtet. Die meisten Erwähnungen von Spielkarten findet man in den ersten Jahrzehnten und Jahrhunderten somit in diversen schriftlich festgehaltenen Verboten. Erklärungen zu den Spielen oder den Karten selbst sind hingegen sehr selten.

Einigen Forschern zufolge soll die erste Erwähnung von Spielkarten in Bern im Jahre 1367 stattgefunden haben, der zugehörige Beleg wird bis heute jedoch stark angezweifelt. Andere Experten hingegen sehen die erste Erwähnung eines Verbots von Kartenspielen im Florentiner Verbot, das aus dem Jahr 1376 stammt. Und es sollte nicht die einzige Stelle bleiben, an der im Jahr 1376 Spielkarten als potentielle Gefahrenquelle aufgeführt und mit einem Verbot in die Schranken gewiesen wurden. Auch im Traktat von Johannes von Rheinfelden werden Spielkarten von ihrer wohl negativsten Seite beschrieben.

Die Ausbreitung der Spielkarten in Europa

Trotz der vielen Verbote, die eigentlich dazu dienen sollten, die Ausbreitung des Glücks- und Kartenspiels in Europa einzudämmen, erfuhren Kartenspiele in den darauffolgenden Jahren und Jahrzehnten einen großen Aufschwung. Sie verbreiteten sich nach und nach vom Süden in Richtung Norden und wurden bald schon in allen Ländern zu einem wichtigen Teil des sozialen Lebens. Damit einher ging selbstverständlich auch die Einbindung von Geldwetten ins Kartenspiel.

Nicht lange ließen die ersten Verknüpfungen der Kartenspiele mit echten Gewinnen auf sich warten und machten die Spiele somit noch interessanter für die gesamte Bevölkerung. Insbesondere in der Arbeiterklasse führte die Aussicht auf mögliche große Gewinne sehr schnell dazu, dass Kartenspiele zu einem Fokuspunkt und Hoffnungsträger für die Teilnehmer wurden. Die intensive Verbreitung der Spielkarten machte dann schlussendlich die Holzschnitttechnik möglich. Durch sie ließen sich Kartendecks schnell und einfach reproduzieren und erhielten außerdem eine wesentlich langlebigere Form.

Die 4 Farben und 13 Kartenwerte

Bereits die ersten Sets an Spielkarten hatten vier verschiedene Farben. Das Konzept der vier Kartenfarben bestand somit bereits im 15. Jahrhundert und ist auch auf dem am weitesten zurückdatierten und noch erhaltenen Spielkartenset, das um das Jahr 1430 angefertigt wurde, bereits zu sehen. Da Spielkarten damals vor allem in Adelskreisen genutzt wurden und entsprechend hochwertig gestaltet und handbemalt waren, wurden sie sehr sorgsam aufbewahrt und sind dementsprechend gut erhalten. Das sogenannte Stuttgarter Kartenspiel, das erste vollständig erhaltene Spielkartenset, das übrigens im Landesmuseum Württemberg zu sehen ist, wurde sogar auf einen Goldgrund gemalt.

Anders als unsere heutigen Blätter, basierte das Kartenset allerdings auf vier Tierfarben: Ente, Falke, Hund und Hirsch, die ähnlich dem heutigen Konzept der vier Spielfarben auch in ihren Wertigkeiten gestaffelt waren.

Die noch heute verwendeten Kartenwerte von 2 bis 10 plus Bube, Dame, König und Ass (bzw. 1) traten ebenfalls erstmals im 15. Jahrhundert auf, als die Blätter immer stärker von königlichen Hofszenen geprägt waren. Ende des 18. Jahrhunderts setzte man in der Gestaltung dann vermehrt auf die auch heute noch bekannten Doppelköpfigen Kartenmotive, die wenige Jahrzehnte später, im 19. Jahrhundert, schlussendlich auch rückseitig bedruckt wurden.

Zu dieser Zeit entwickelten sich in verschiedenen Teilen Europas außerdem auch die noch heute gängigen und bekannten Kartenspiele. Zu Beginn lag das Interesse vor allem auf den Spielen Bridge und Canasta bzw. Rommé, schwenkte allerdings bald vermehrt zu glücksbasierten Spielen wie Poker oder Blackjack. Auch heute gibt es diese Spiele und natürlich auch die klassischen vier Kartenfarben und 13 Kartenwerte. Gespielt wird in Deutschland vor allem mit dem französischen Blatt (Kreuz, Pik, Herz und Karo), in den südöstlichen Gebieten allerdings auch mit dem deutschen Blatt (Eichel, Laub, Herz, Schellen).