Lasse deine Lebensmittel nachwachsen – 9 Beispiele

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Lebensmittel nachwachsen lassen

Nachhaltiger leben und dabei Geld sparen? Das kannst du, indem du deine Lebensmittel nachwachsen lässt. Dieser Trend nennt sich „Regrow“, auf Deutsch „nachwachsen“. Du brauchst dazu nur bestimmte Teile von deinen Lebensmitteln und etwas Platz. Ein Garten ist nicht dringend nötig, aber natürlich bequemer. Ein Balkon reicht jedoch aus. Dann ist nur noch etwas Geduld gefragt, bis du deine ersten Lebensmittel ernten kannst. Einige der hier vorgestellten Lebensmittel kannst du auch gut im Haus nachwachsen lassen, wie beispielsweise deinen eigenen Avocadobaum.

Lässt du die verschiedenen Lebensmittel nicht im Garten, sondern auf der Terrasse oder auf dem Balkon nachwachsen, benötigst du große Blumenkästen oder -töpfe. Du kannst dir auch ein Hochbeet anschaffen. Die Töpfe oder das Hochbeet sollten nicht aus Plastik, sondern aus natürlichen Materialien wie Holz oder Keramik bestehen.

Baust du selbst Gemüse und Kräuter an, kommst du kostenlos in den Genuss von frischen Lebensmitteln. Diese hast du gleich bei dir zu Hause. Du musst sie nicht im Laden kaufen und nach Hause schleppen. Diesen Nahrungsmitteln mit der einwandfreien Ökobilanz beim Wachsen zuzusehen, macht außerdem Freude. Für Kinder ist es zudem ein eindrückliches und lehrreiches Erlebnis.

Bei einigen Lebensmitteln geht es schnell, bis du das erste Mal ernten kannst. Andere benötigen länger Zeit. Wir zeigen dir in diesem Artikel einige Nahrungsmittel, die du mit wenig Aufwand nachwachsen lassen kannst. Damit sparst du Geld und leistest einen wertvollen Beitrag zur Schonung der Umwelt: Jedes Lebensmittel, das auf diese Weise entsteht, muss weder aus dem Anbaugebiet in den Supermarkt, noch vom Supermarkt zu dir nach Hause transportiert werden.

Nie mehr Ingwer kaufen

Ingwer wird nicht nur für das Kochen verwendet. Da dem Ingwer eine heilende Wirkung nachgesagt wird, ist er als Tee sehr beliebt. Für dein Regrow-Projekt eignet sich Ingwer sehr gut. Er lässt sich nicht nur einfach vermehren, er wächst auch zu einer schönen und dekorativen Pflanze heran.

Pflanze einfach ein Stück der frischen Ingwer-Knolle in die Erde. Stelle den Topf an einen warmen, aber nicht allzu sonnigen Platz. Bleibt die Erde immer schön feucht, entwickelt sich schon nach kurzer Zeit eine Jungpflanze. Je größer und älter die Pflanze ist, je besser verträgt sie die Sonne. Lasse der Pflanze Zeit, damit sie wachsen kann. Wenn sich die Blätter der Pflanze gelb verfärben, ist es Zeit, den Ingwer zu ernten.

Ananas nachwachsen lassen: Ein langfristiges Projekt

Du kannst auch versuchen, deine Ananas nachwachsen zu lassen. Wenn es nicht klappt, hast du wenigsten eine schöne Zimmerpflanze. Dazu musst du den Kopf der Ananas vorsichtig abdrehen. So bleiben nur die Blätter und ein Teil der Frucht übrig.

Lasse den Kopf für zwei bis drei Tage an der Sonne etwas trocknen. Danach stellst du den Ananaskopf in ein Glas mit Wasser. Wechsle das Wasser jeden Tag und warte ab, bis sich die ersten Wurzeln gebildet haben.

Etwa drei Wochen später sollten die Wurzeln bereits fünf Zentimeter lang ein. Dann ist der richtige Zeitpunkt, um die Ananaspflanze in einen Topf zu pflanzen. Wähle einen Topf aus, der groß genug ist. Am besten kaufst du spezielle Palmen-Erde, damit die Pflanze gut wachsen und gedeihen kann. Die ersten Früchte wirst du aber frühestens zwei bis drei Jahre später sehen können.

Kartoffeln sowie Süßkartoffeln nachwachsen lassen

Willst du deine eigenen Kartoffeln aus dem Garten haben, ist dies sehr einfach. Das Schleppen der Kartoffeln aus dem Supermarkt entfällt. Zudem werden deine Kartoffeln nicht mit schweren Maschinen geerntet, die dem Boden schaden und danach quer durchs Land transportiert, wenn du sie selber im Garten anbaust.

Schneide die Kartoffel in Stücke. An jedem Kartoffelstück sollte sich mindestens ein Kartoffelauge befinden. Lasse die Kartoffelstücke anschließend einige Tage trocknen. Damit verhinderst du, dass sie in der Erde beginnen zu faulen. Dann pflanze die Stücke der angetrockneten Kartoffeln mit dem Auge nach oben in die Erde, zehn bis fünfzehn Zentimeter reichen. Gut eignet sich mit Kompost angereicherte Erde. Haben die Kartoffeln genügend Nährstoffe, werden die beliebten Knollen größer und schöner. Die angepflanzten Kartoffeln musst du immer genügend feucht halten. Schon wenige Tage nach dem Einpflanzen kommt das Kartoffelpflänzchen zum Vorschein. Zwei bis drei Monate später kannst du deine eigenen Kartoffeln ernten.

Bei Süßkartoffeln verfährst du auf die gleiche Weise. Diese benötigen aber etwas länger, bis du sie ernten kannst. Aber nach etwa vier Monaten sind auch diese bereit, um frisch geerntet auf deinen Tisch zu kommen.

Immer frische Kräuter zu Hause

Kräuter nachwachsen zu lassen, ist gerade für Regrow-Neulinge ein guter Anfang. Sie können einfach vermehrt werden. Zudem dauert es nicht lange bis zur ersten Ernte und du kommst schnell zu deinem Erfolgserlebnis. Die Umwelt wird ebenfalls geschont, da die Kräuter im Supermarkt in Plastikbehälter eingepackt sind, die somit wegfallen – du verursachst also weniger Müll und hast stets kostenlose, frische Kräuter bei dir zu Hause.

Kräuter vermehrst du, in dem du sie nach dem Kauf in ein Glas mit frischem Wasser stellst. Die Kräuter bleiben so länger frisch und bereits nach wenigen Tagen bilden sich die ersten Wurzeln. Wenn diese etwa drei bis fünf Zentimeter lang sind, kannst du sie in einen Topf mit Erde umpflanzen. Diese Kräutertöpfe kannst du dir auf den Balkon vor das Fenster in der Küche stellen. Damit hast du die Kräuter zum Kochen in der Nähe.

Bei Kräutern, die an Stängeln wachsen, wie etwa Basilikum, gehst du etwas anders vor: Du befreist die Stängel von den Blättern und stellst nur den Stängel ins Wasser. Haben sich genügend lange Wurzeln gebildet, setzt du auch ihn in einen Topf.

Lasse Römersalat, Lauch und Staudensellerie nachwachsen

Wenn du gerne Römersalat, Lauch oder Staudensellerie isst, kannst du diese Gemüsesorten ganz einfach nachwachsen lassen. Das heißt, du musst es nur einmal kaufen und kannst es dann das ganze Jahr hindurch essen. Auch hier entfallen die Transportkosten und du sparst bares Geld.

Lege die Wurzel in eine Schale mit Wasser und besprühe es täglich mit etwas Wasser. Der untere Teil der Wurzel muss im Wasser liegen. Bereits wenige Tage später kannst du sehen, wie sich die ersten Wurzeln bilden. Das Gemüse fängt an zu wachsen und schon rund einen Monat später ist das Gemüse nachgewachsen und du musst es nur noch essen.

Frühlingszwiebeln – frisch und kostenlos

Frühlingszwiebeln brauchst du nur einmal kaufen und danach kannst du Monate lang von ihnen essen. Das kannst du, indem du sie immer wieder nachwachsen lässt. Beim Erstkauf nimm Frühlingszwiebeln, bei denen noch die Wurzeln vorhanden sind.

Hast du die Blätter verwendet, stellst du die Wurzeln einfach in ein Glas Wasser. Wechsle alle zwei bis drei Tage das Wasser. Nach etwa einer Woche hat deine Frühlingszwiebeln wieder ihre ursprüngliche Größe erreicht. Einfacher und schneller geht es kaum.

Frische Zwiebeln aus dem Garten

Gehörst du zu diesen Personen, die sehr viele Zwiebeln beim Kochen verwenden? Dann lohnt es sich für dich umso mehr, diese zu vermehren, statt sie zu kaufen.

Bei den Zwiebeln lässt du etwa einen Zentimeter der Zwiebel an der Wurzel und setzt diese in den Garten. Halte die Erde stets etwas feucht. Schon bald kannst du eine neue Zwiebel ernten. Gerade mit einem Garten musst du unter dem Jahr keine Zwiebeln mehr kaufen, wenn du deine Zwiebeln immer wieder nachwachsen lässt.

Knoblauch vermehren

Wenn du pro Knolle immer eine Zehe zum Vermehren abzweigst, hast du stets genügend Knoblauch zur Hand. Der Knoblauch benötigt warme und feuchte Erde. Im Garten eignet sich Knoblauch gut, zusammen mit Zwiebeln am gleichen Ort vermehrt zu werden, da die beiden gleiche Ansprüche an den Boden haben: Genügend Wärme und Feuchtigkeit. Wenn du den sprießenden Knoblauch etwas zurechtstutzt, wird die Knoblauchknolle größer.

Der Nachteil: Im Winter kannst du ihn nicht draußen wachsen lassen. Entweder du fängst im Frühling wieder neu an, oder du stellst dir den Knoblauch in einen Topf ins Treppenhaus.

Ein eigener Avocadobaum

Um deinen eigenen Avocadobaum zu ziehen, benötigst du zuerst den Avocadokern. Diesen wäschst du ab und steckst von allen vier Seiten Zahnstocher in den Kern. Danach hängst du ihn in eine Schale mit Wasser. Die untere Hälfte des Kerns ist im Wasser. Das Wasser solltest du regelmäßig erneuern, das bedeutet alle zwei bis drei Tage. Die Schale stellst du an eine Platz an der Sonne. Der künftige Avocadobaum sollte auch genügend Wärme abbekommen.

Ein paar Wochen später bilden sich die Wurzeln und ein erster Trieb. Diesen kürzt du um die Hälfte, sobald er etwa 15 Zentimeter lang ist. Dadurch wird das Wachstum angeregt. Wenn die ersten Blätter zu sehen sind, kannst du die Zahnstocher entfernen. Der Kern wird nun in einen Blumentopf eingepflanzt. Die erste sollte humusreich sein und die der halbe Kern über der Erde liegen. Wenn die Pflanze eine Größe von 30 Zentimetern erreicht hat, kürzt du sie noch einmal um die Hälfte. Dadurch werden neue Triebe gebildet. Von nun an musst du warten und den kleinen Avocado-Baum pflegen.

Die ersten Früchte wirst du nach frühestens fünf Jahren ernten können. Oftmals geht es noch länger. Avocados nachwachsen zu lassen, ist also eine langfristiges Regrow-Projekt. Länger als auf die Avocados musst du bei keinem der hier vorgestellten Lebensmittel warten, bis du sie ernten kannst.

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