Günther Jauch wirbt für Plastikflaschen: Experte verrät, wie nachhaltig das Material wirklich ist und ob es eine echte „Kreislauf-Flasche“ geben kann

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Appenzell (ots) –

Neuerdings wirbt Günther Jauch in einer deutschlandweiten Kampagne für das PET-Einwegsystem von Lidl – und stößt dabei nicht nur auf positive Resonanz. Im Gegenteil: Selbst das Umweltbundesamt äußerte Bedenken. Doch ist die Kritik berechtigt?

„Tatsächlich lässt sich Plastik besser denn je recyceln – einen perfekten Kreislauf gibt es zwar nicht, aber dafür andere, neue Wege, um Kunststoffe zu verwerten“, sagt Cyrill Hugi. Als Geschäftsführer des Schweizer Unternehmens Enespa forscht er auf diesem Gebiet und entwickelte dabei ein Verfahren, mit dem sich Kunststoffabfälle in synthetisches Öl umwandeln lassen.

Er analysiert in diesem Experten-Ratgeber, wie sinnvoll die von Jauch beworbene Methode wirklich ist – und ob es bessere Maßnahmen gibt, mit denen die „Kreislauf-Flasche“ annähernd zur Realität wird.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Um die enormen Abfallmengen bewältigen und Primärrohstoffe einsparen zu können, muss Plastik zwingend mehrfach aufbereitet werden. Die umweltschonende oder gar illegale Entsorgung lässt sich dank der Mehrfachverwertung bereits jetzt erfolgreich reduzieren. Daher stellt das von Günther Jauch beworbene Recycling grundsätzlich einen begrüßenswerten Schritt in die richtige Richtung dar. Jedoch ist auch die Kritik an der Kampagne berechtigt. Ein perfekter Kreislauf inklusive entsprechender Flasche existiert bis dato nämlich nicht. Essenziell bleibt also weiterhin, nachhaltigere Lösungen für das weltweite Plastik-Problem zu suchen.

Nachteile akzeptieren und neue Wege gehen

Mechanisches Recycling ist grundsätzlich gut. Trotzdem dürfen die damit einhergehenden Nachteile nicht ausgeblendet werden. Dazu gehört etwa, dass Verunreinigungen bei der Wiederaufbereitung von Plastik komplett entfernt werden müssen. Der Recycling-Kreislauf benötigt also eine Sortenreinheit. Jedoch entsteht beim Auswaschen Mikroplastik, was sich nie ganz vermeiden lassen wird.

Im Gegensatz dazu bietet das chemische Recycling mehrere Vorteile gegenüber der mechanischen Wiederaufbereitung. Gemischter Plastikabfall lässt sich darüber beispielsweise einfach und kostengünstig aufbereiten. Damit zukünftig ein perfekter Wertstoff-Kreislauf entstehen kann, müssen Unternehmen also aktiv neue Wege bei ihrer Materialverwertung gehen. Das chemische Recycling stellt hierfür ein Paradebeispiel dar.

Plastik nachhaltig nutzbar machen

Beim chemischen Recycling werden gemischte Kunststoffe in Öl, Gas und reinen Kohlenstoff verwandelt. Auch neues Kunststoffgranulat kann darüber effizient gewonnen werden. Diese Erzeugnisse lassen sich vielfältig nutzen, zum Beispiel für Veredelungs- und Destillationsprozesse in der Chemieindustrie. Plastik ist also nicht automatisch schlecht – es muss jedoch korrekt aufbereitet werden. Letztlich bietet der Stoff im Vergleich zu ähnlichen Materialien sogar einige Vorteile: Plastik besitzt naturgemäß eine geringe Dichte und eine lange Haltbarkeit. Wird es möglichst ressourcenschonend wiederverwertet, könnte die echte „Kreislauf-Flasche“ durchaus zum neuen Standard der Zukunft werden.

Über Cyrill Hugi:

Cyrill Hugi, CEO der Enespa AG, leitet das Schweizer Unternehmen bei der Entwicklung einer einzigartigen grünen Technologie, die Kunststoffabfälle in hochwertiges Öl umwandelt. Das Unternehmen baut und verkauft modulare Anlagen für Recyclinghöfe, staatliche Institutionen und Konzerne. Zugleich veredelt das 50-köpfige Team verunreinigte Öle, um hochwertige Spezialöle zu produzieren. Mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung leistet die Enespa AG einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Umwelt. Mehr Informationen dazu unter: https://www.enespa.eu/

Pressekontakt:
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Vertreten durch: Cyrill Hugi

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Ruben Schäfer
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Quelle: ots